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scout-Check:
Nicht nur Spiel & Spaß auf der Spieleplattform Steam

Steam lässt Gamerherzen höherschlagen: Neben zahlreichen Spielen gibt es dort Chatforen und aktuelle Infos. Doch die Plattform birgt auch Risiken, vor allem für Kinder. scout zeigt, was Eltern beachten sollten.


Steam – Das Mekka der Gamingszene
Steam ist die größte internationale Vertriebsplattform für Computerspiele, Software- und Hardwareprodukte sowie Filme. Über 30.000 Spiele verschiedenster Genres und Anbieter werden hier durch die US-amerikanische Firma Valve seit 2003 zum Downlaod oder Kauf zur Verfügung gestellt. Auch der Community-Bereich hat viel zu bieten: Weltweit können Spielebegeisterte gemeinsam spielen, miteinander in Kontakt treten und sich austauschen. Die Gamer können eigene Profile anlegen und Inhalte, beispielsweise selbst kreierte Spiele oder Hintergrund- und Profibilder, veröffentlichen und anderen Spielern zur Verfügung stellen. 125 Millionen aktive Benutzerkonten und über 67 Millionen monatliche Spieler belegen: Steam ist ein Mekka der Gamingszene.

Einfache Zugänge: Für alle - zu allem
Steam begeistert Gamingfans, unter ihnen auch viele Minderjährige. Genutzt werden darf die Plattform offiziell ab 13 Jahren. Das Alter wird zwar abgefragt, jedoch nicht wirksam überprüft. Lediglich ein Geburtsdatum müssen Spieler eingeben, wenn sie Spiele nutzen wollen – auch bei Games, die erst ab 18 Jahren freigegeben sind. Da können Kinder schnell erfinderisch werden und sich beispielsweise Zugriff auf gewalthaltige Shooter verschaffen. Ist das erlaubt? Ja, denn Steam ist für das Jugendschutzprogramm JusProg mit einem Label „ab 18“ programmiert. Damit verbreitet Steam bestimmte nicht jugendfreie Inhalte gesetzeskonform. Sofern Eltern das Jugendschutzprogramm installiert haben, wird der Zugriff auf die Plattform blockiert.

Da hört der Spaß auf: Hassparolen, Nazi-Symbole und Pornografie
Durch die lockeren Nutzungsbedingungen von Steam stoßen Kinder nicht nur in Spielen, sondern auch in den Steam-Communities schnell auf problematische Inhalte. Hier steht die Plattform immer wieder in der Kritik: Durch die einfachen Kommentar- und Upload-Möglichkeiten finden sich sowohl in den Chats aber auch bei den Profilbildern und Videos Hassparolen, Nazi-Symbole oder Pornografie. Dabei handelt es sich oftmals sogar um absolut unzulässige Inhalte, die online in Deutschland nicht verbreitet werden dürfen und strafrechtlich relevant sind.

Familienansicht: Für ein Mindestmaß an Sicherheit
Wenn Eltern ihren Kindern dennoch den Zugriff auf Steam erlauben wollen, sollten sie zumindest Steams Jugendschutzeinstellungen nutzen. Die so genannte Familienansicht (Family Options) schränkt den Zugriff auf Onlineinhalte und Funktionen, wie den Shop und Chats, ein. In der Rubrik „Bibliothekinhalte“ können Eltern Spiele auswählen, die bei aktivierter Familienansicht genutzt werden können. Alle anderen Spiele sind dann gesperrt. Was bisher fehlt: Einstellungs-Profile für Kinder unterschiedlichen Alters.

Nutzungsanleitung Family Options

Wenn Sie Steam auf Ihrem Computer installiert haben, können Sie die „Familienansicht“ (Family Options) folgendermaßen einstellen:

  • Klicken Sie in den Reitern oben links auf „Steam“ und anschließend auf „Einstellungen“, es öffnet sich ein neues Fenster.
  • In diesem Einstellungsfenster werden links Reiter von oben nach unten dargestellt. Klicken Sie dort auf „Familie“ und anschließend auf den Link „Familienansicht verwalten“.
  • Im Bereich „Familienansicht“ können Sie nun Einstellungen in zwei Kategorien vornehmen: „Bibliotheksinhalte“ und „Online-Inhalte“.
    • Im Bereich „Bibliotheksinhalte“ können Sie mit Klick auf „Nur von mir festgelegte Spiele“ eine Liste von Spielen erstellen, die mit aktivierter Familienansicht gespielt werden können. Wenn Sie diese Option auswählen und den Button „weiter“ klicken, können Sie auf der nächsten Seite „Meine Spiele“ aus einer Liste die Spiele wählen, die noch gespielt werden können. Alle anderen Spiele sind anschließend in der Familienansicht gesperrt.
    • Im Bereich „Online-Inhalte“ können Sie mehrere Bereiche außerhalb der Bibliothek für die Familienansicht freischalten. Das gilt für den „Shop“, „Von der Community erstellte Inhalte“, „Freunde, Chat und Gruppen“ und „Benutzerprofil, Screenshots und Errungenschaften“.
    • Hinweis zu „Freunde, Chat und Gruppen“: Ist dieser Bereich nicht freigeschaltet, kann es passieren, dass sich Ihr Kind nicht mehr mit anderen Spielpartnern verbinden kann, um gemeinsam zu spielen.
    • Hinweis zu „Benutzerprofil, Screenshots und Errungenschaften“: Wenn hier kein Haken gesetzt wird, kann bei aktivierter Familienansicht nicht mehr auf das eigene Profil (ganz rechter Reiter, auf der Steam-Startseite) zugegriffen werden.

Tipp: Sollten Sie Ihrem Kind Zugriff auf den Shop ermöglichen, nutzen Sie hier die Jugendschutz-Vorkehrungen.

  • Klicken sie oben rechts in der Ecke neben dem Nachrichtensymbol auf den Spielernamen.
  • Wählen Sie in dem Dropdown-Menü „Shop Einstellungen“ aus.
  • In den Standard-Einstellungen sollte der Abschnitt „nicht-jugendfreie Inhalte“ nicht angeklickt sein.

scout empfiehlt:
Steam hat für Gamingfans viel zu bieten. Dennoch ist die Plattform für Kinder nur sehr begrenzt geeignet. Das Mindestalter von 13 Jahren ist unbedingt einzuhalten und die Nutzung von Steam auch dann nur im Zusammenhang mit der Familienansicht zu empfehlen. Am besten ist es, Kindern den Zugriff auf den Shop zu verwehren und Spiele gemeinsam zu kaufen. Anderenfalls sollten Eltern beachten: Bei Steam kann man auch mit Guthabenkarten zahlen, die man fast in jedem Drogeriemarkt oder an jeder Tankstelle ohne große Jugendschutzkontrollen zu kaufen kann. Damit können bei Steam sämtliche Spiele erworben werden, auch solche, die nicht jugendfrei sind. Also bitte beim nächsten Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk darauf achten, für welchen Shop Guthabenkarten verschenkt werden.

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