Mediennutzung

„Ich und mein Handy“

Stella Wellhöner wohnt in Lübeck und ist 15 Jahre alt. Lebensnotwendig, sagt sie, ist ihr Handy für sie nicht. Aber wenn sie kurzfristig Freunden absagen muss, ist es unschlagbar. Mit ihrer Prepaid-Karte kommt sie manchmal ein paar Monate aus.


Foto von Stella Wellhöner
Stella Wellhöner wohnt in Lübeck und ist 15 Jahre alt. Sie kommt mit ihrer Prepaid-Karte manchmal ein paar Monate aus. Foto: Achim Multhaupt

Bis mir meine Eltern mein erstes Handy zum 14. Geburtstag schenkten, war ich die einzige in der Klasse ohne. Es war nicht einfach, meine Eltern zu überreden: „Meine Freunde haben alle eins!“ „Ohne bin ich ein Außenseiter!“ „Ihr könnt mich immer und überall erreichen!“ Meine Eltern gaben nach, ich bekam ein cooles Touchscreen-Handy. Nun konnte ich in den Pausen mitreden über Gigabites und Megapixel.

Lebensnotwendig ist mein Handy für mich nicht geworden. Aber ich fühle mich sicherer damit, besonders, wenn ich abends allein bin. Ich habe wohl den Gedanken meiner Eltern übernommen, immer erreichbar sein zu müssen.

Wenn ich kurzfristig Freunden absagen muss, ist das Handy unschlagbar. Verabredungen treffe ich auf Facebook. Heute ist man Außenseiter, wenn man da nicht mitmacht. Die Kommunikation findet im Chat statt.

Insgesamt gebe ich nicht viel Geld für Telefonieren oder Simsen aus. Ich habe eine Prepaid-Karte, da weiß ich genau: Jede SMS kostet neun Cent, und jede Minute telefonieren auch. Mit 15 Euro auf der Karte komme ich gut ein paar Monate aus.

Dieser Text ist in der scout-Ausgabe 1_2011 erschienen.