Online-Praxistag:
Medienerziehung in Lübecker Kitas

Digitale Medien gehören schon zum Alltag kleiner Kinder – und damit auch in die Kita. Die Veranstaltung gibt Einblicke in die medienpädagogische Praxis und Tipps für die Umsetzung.


Digitale Medien gehören schon zum Alltag kleiner Kinder – und damit auch in die Kita. Doch wie gelingt es, Kindern spielerisch einen kreativen, aber auch kritischen Umgang mit ihnen zu vermitteln? Wie legt man los? Welche Medien sind geeignet? Die Veranstaltung gab Einblicke in die medienpädagogische Praxis und Tipps für die Umsetzung.

Herzlich eingeladen waren sozialpädagogische Assistent*innen und Erzieher*innen aus Ausbildung und Praxis, Kitaleitungen und Kitaträger sowie Lehrkräfte, Medienpädagog*innen und Behörden- und Elternvertreter*innen!

Dieser Online-Praxistag war eine Veranstaltung der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH), des Kinder- und Jugendschutzes des Jugendamtes der Hansestadt Lübeck sowie der Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein (AKJS SH) in Kooperation mit der Dorothea-Schlözer-Schule Lübeck.

Materialien wie Präsentationen, Handouts und weiterführende Links aus dem Impulsvortrag und den einzelnen Workshops finden Sie hier:

Impulsvortrag

„Warum Medienerziehung in Kitas sinnvoll ist - Impulse für die praktische Arbeit“
Foto Colette See

Impulsgeberin: Colette See, Referentin für Medienerziehung

4 Fragen, 4 Antworten: Im Nachgang zum Online-Praxistag gab Colette See scout ein kurzes Video-Interview mit Statements aus ihrem Impuls.

Workshops

1. Ein medienpädagogisches Konzept für die Kita

Referent: Uli Tondorf, AKJS SH e.V.

Medien sind Teil kindlicher Lebenswelt und gehören damit auch in die Kita. Viele Mitarbeiter*innen stellt das jedoch vor Herausforderungen: Wie lässt sich das Thema sinn- und maßvoll aufgreifen? Dies ist nicht nur eine Frage der Methodik, sondern auch des Konzepts.

Ein Medienkonzept ist wichtig und umfasst mehr als nur die Auswahl von Hard- und Software. Zur Konzeptarbeit gehören auch die Entwicklung einer gemeinsamen Haltung der Kita-Mitarbeiter*innen zur Medienerziehung der Kinder, Ideen für die Umsetzung – und vor allem klar definierte Ziele. Dabei gilt es, finanzielle und personelle Ressourcen im Blick zu behalten und insbesondere die Eltern mit ins Boot zu holen.

Im Workshop erhalten die Teilnehmer*innen Ideen für das eigene Vorgehen.

Materialien: Ein medienpädagogisches Konzept für die Kita

2. ElternMedienLotse - Medienerziehung in der Familie fördern

Referent: Johannes Karstens, OKSH

Medien sind immer ein Thema in der Familie. Sie sorgen für Unterhaltung, Entspannung, Spiel und Spaß - und oft für viele Diskussionen. Wie kann Medienerziehung in der Familie also gelingen und wie können Erziehende den Spagat zwischen digitalem Alltag und vorbildlicher Mediennutzung schaffen?

Kita-Elternabende, Elterncafés oder Medienerziehungstipps „to go“: Wie erreicht man Eltern heute und wie kann man sie bei der Medienerziehung unterstützen? Wie lassen sich Infos zur Medienerziehung in umsetzbare Erkenntnisse umwandeln? In diesem Workshop werden Erfahrungen und Methoden-Erprobungen aus dem ElternMedienLotsen-Projekt vorgestellt.

ElternMedienLotse ist ein Projekt des Offenen Kanals Schleswig-Holstein. Es erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein und in Kooperation mit dem IQSH und der AKJS e. V.

Präsentation: ElternMedienLotsen - Medienerziehung in der Familie fördern

3. MedienCheck – Von der Bücherecke bis zum Kita-Tablet

Referentin: Anita Kammerer, OKSH

Welche Methode passt zu uns? Zur Gruppe, zur Vorbildung der Fachkräfte, ihrer Motivation, dem Einrichtungskonzept und der technischen Ausstattung der Kita? Der MedienCheck zeigt auf, was geht und benennt Themen, die es vorab zu klären gilt, zum Beispiel Medienzeiten und Datenschutz. Der MedienCheck zeigt außerdem die kreative Kür zwischen App-Tanz, Trickfilm und Mini-Coding und mündet in ganz konkreten Methodenkarten. Im Workshop können die Teilnehmer*innen vieles selbst ausprobieren.

Der MedienCheck ist ein laufendes Projekt, bei dem Kitas vor Ort in ganz Schleswig-Holstein - je nach Qualifikation und Ansatz - ein individuell zusammengestelltes kleines Medienkonzept erhalten und erproben. Er dient der Mediengestaltung und -reflexion in U3- und Elementargruppen.

Flyer: MedienCheck des OKSH

relevante Links:

4. Von Flüsterfüchsen und Ohrenbären – Audioarbeit in der Kita

Referentin: Kerstin Wehrmann, OKSH

Sprache ist bekanntlich der Schlüssel zur Welt. Im Elementarbereich findet der Spracherwerb meist spielerisch statt. Artikulation und Wortschatz lernen Kinder hier zum Beispiel durch die Nachahmung von Fingerspielen oder die Wiederholung von Abzählreimen und Liedern.

Medien sind hierzu eine sinnvolle Ergänzung. Audio-Medien sind flexibel im Einsatz und unkompliziert in der Handhabe. Sie sind spannende Werkzeuge für die Arbeit mit Kindergartenkindern, um die Sprachkompetenz individuell zu fördern. Geräuschejagd und Mini-Hörspiel eignen sich zum spielerischen Sprachen- und Sprechen-Lernen ebenso wie das Besprechen von Audiofliesen, Anybookreader oder Kreativ-Toni.

Im Workshop werden kleine und große Methoden für den Kita-Alltag ausprobiert.

Präsentation: Von Flüsterfüchsen und Ohrenbären – Audioarbeit in der Kita

5. Games und YouTube für Kinder: Worauf muss ich achten?

Referent: Dr. Benjamin Strobel, AKJS SH e.V.

Medien wie Games und YouTube gehören auch bei Jüngeren oft schon zum Alltag. Um sie auf eine eigenverantwortliche Nutzung vorzubereiten ist es wichtig, Kinder von Anfang an bei der Mediennutzung zu begleiten. Aber worauf muss man dabei achten? Welche Gefahren gibt es? Wie können Kinder YouTube sicher nutzen? Welche Games sind altersgerecht und wie finde ich das heraus?

Im Workshop werden Praxishinweise erarbeitet und Möglichkeiten vorgestellt, wie das kindliche Interesse an Games und Medien jugendschutzgerecht aufgegriffen werden kann.

Präsentation: Games und YouTube für Kinder

6. Programmieren lernen mit Kita-Kindern

Referent*innen: Lina Samoske und Martin Oberwetter, Kreisjugendring Stormarn

Schon Kita-Kinder können erste Programmiererfahrungen sammeln – und zwar spielerisch!

Dabei geht es nicht nur um das (Kennen-)Lernen von Grundprinzipien des Programmierens, zum Beispiel des „Wenn-Dann-Prinzips“, sondern auch um die Förderung der Problemlösekompetenz sowie des logischen Denkens. Bei Projekten in Kleingruppen spielt außerdem die Sozialkompetenz eine entscheidende Rolle. Es gilt: Allein oder im Team können Kinder beim Programmieren die eigene Kreativität nutzen und ausleben.

Vorgestellt und gemeinsam ausprobiert wird in diesem Workshop die Tablet-Applikation „ScratchJr“.

Bitte beachten: Um am Workshop teilnehmen zu können, muss die App ScratchJr. im Vorfeld installiert werden. ScratchJr. ist zurzeit nur für Tablets verfügbar und kann unter https://www.scratchjr.org kostenlos für Apple und Android heruntergeladen werden. Ein Account muss nicht angelegt werden. Gegebenenfalls ist das Programm für das Betriebssystem Chrome Os auch als Browser-Version verfügbar.

Handout: ScratchJr